Was vielen Nutzern schon passiert ist, klingt für andere eher wie ein Märchen: Identitätsklau auf Facebook. Hierbei gibt es gleich zwei Opfertypen: Der Nutzer, dessen Profil kopiert wird und der, der auf den vermeintlichen Fake-Account hereinfällt.
Das Vorgehen der Betrüger
Nicht erst seit heute stehlen Kriminelle die Identität eines Users, um über diesen an persönliche Daten anderer Nutzer – der „zweiten“ Opfer – zu gelangen. Dazu suchen sich die Betrüger ein Profil, auf dem sowohl Freundesliste als auch Profilbild(er) öffentlich einsehbar sind. Die Kriminellen erstellen dann ein Profil gleichen Namens, verwenden eines der veröffentlichten Profilbilder und versuchen anhand der öffentlichen Daten den Account des Opfers nachzubauen. Anschließend erhalten die öffentlich einsehbaren Freunde des gestohlenen Profils eine erneute Freundschaftsanfrage vom bereits befreundeten Kontakt. Nun ist Vorsicht geboten. Betroffene sollten ihren Freund und evtl. Facebook auf das duplizierte Profil aufmerksam machen und die Anfrage definitiv ablehnen. Fällt man jedoch auf das Fake-Profil herein und akzeptiert die Freundschaftsanfrage, sendet der Kriminelle eine Chat-Nachricht, in der er um die Handynummer seines Opfers bittet, da er versehentlich die Handynummer gelöscht hat, oder da er ein neues Handy hat und die Nummer nicht mehr abgespeichert hat usw. Es gibt verschiedene Geschichten.
Geldtransfer per Zahlencode
Die Geldüberweisung erfolgt per Zahlencode, den das Opfer wie z.B. bei PayPal oder Zong, per SMS erhält. Der Betroffene wird dann vom Betrüger aufgefordert, ihm diesen Zahlencode zu übermitteln, damit der Kriminelle den Geldtransfer durchführen kann.
Was Facebook unternimmt, um seine User zu schützen
Facebook begann Ende letzten Jahres damit, ein Meldesystem für falsche Namen zu testen. Letzte Woche warnte das Unternehmen erneut vor Identitätsdiebstählen und möchte zukünftig seine Nutzer effektiver vor den gefälschten Profilen der Betrüger schützen.
Alle Nutzer werden automatisch benachrichtigt, wenn ein gleichnamiges Konto mit Profilbild des Users im Netzwerk auftaucht. Zugleich kann eine Überprüfung des Accounts durch den alarmierten Nutzer durchgeführt werden. Der Betroffene kann Facebook dann sogleich bestätigen, wenn es sich um ein gefälschtes Profil handelt.
Facebook’s Klarnamen-Pflicht
Mitglied bei Facebook kann nur werden, wer seinen echten Namen verwendet. So fordert es das amerikanische Unternehmen in seinen Nutzungsrichtlinien. Datenschutzbeauftragte verlangten von Facebook, diese Pflicht zu lockern und die Führung eines Profils unter Pseudonym zuzulassen. Vor allem für Firmen, die Unternehmensseiten auf diversen Social Media erstellen möchten, gibt es in diesem Bereich Probleme, da zumeist ein persönliches Profil notwendig ist, um solch eine Firmenseite erstellen zu können.
Facebook will den Nutzern mehr Raum geben, die Klarnamen-Pflicht jedoch aufrechterhalten. Denn dies ermögliche es, den Identitätsdiebstahl und die Belästigung anderer Nutzer einzudämmen.
Quelle: www.heise.de, www.pc-magazin.de